Ein sonniger Ostersonntag es ist der 27.03.2016 ca
16.00 Uhr
ich bin in meinem Atelier und bereite mich für ein
kleinformatiges Bild vor.
Habe mich für Blautöne entschieden… dann musste das Rot in
die Mitte.
Manchmal denke ich, ich werde von irgendwelchen Kräften beeinflusst,
die mich entweder fördern, oder behindern oder zwingen wollen, gewisse Dinge
sichtbar zu machen. Ich weiß nur nicht immer, ob diese Kräfte gut sind oder
nicht. Ich werde es heraus finden.
Ich glaube, mich durchgesetzt zu haben gegen das, was ich
als zwingend empfand und es entstand eine Figur, zweigeteilt. Die Farben, Blau,
Rot und Weiß. Der Hinterkopf im Schatten, finster, kahl und bedrohlich, obwohl
der Körper einer Frau zuzuordnen ist. Das Gesicht ist hell, die Augen
überdimensioniert und sehen nach oben und genau hier entsteht die Frage: „was
bin ich wirklich?“ … genau diese Frage beschäftigt mich zur Zeit sehr.
Was und
wer nimmt Einfluss auf mich und meine Person, auf mein Verhalten, mein
Reagieren und mein Empfinden? Während der Körper in rot und blau gehalten wird,
und ebenfalls düster erscheint, wird er immer wieder mit lichten Spuren
versehen, die eine Richtung verfolgen, Halt geben, und trotzdem, da zieht etwas
am Haupt, oder stützt es eher? Schwer einzuschätzen… es wird ein ständiger
Kampf bleiben, diese Ungewissheit, wohin man gehört, welchen unbekannten
Kräften man ausgesetzt, ja gar untergeordnet ist oder ausgeliefert…
Das Gesicht ist prägnant, schon viel zu klar und deutlich
die Konturen, als dass man sie noch einmal verwischen könnte.
Sie bleibt im
Licht, denn sie weiß zu viel, sie wird gewinnen, und sein, was sie in
Wirklichkeit immer war.
Das Bild wird jetzt mit einer Lackschicht überzogen.
Ich möchte die Tiefen erkennen und vielleicht den unteren Teil des Körpers in
Bruchstücke versetzen, warum? Weil er es im Grunde ist… Bruchstück - Teile…
kleinste Teile, die miteinander in Kommunikation stehen, energetisch verbunden
sind, so lange, bis sie sich voneinander verabschieden und sich dem Erdboden
wieder zufügen.
Ich glaube, mir treu bleiben zu können und wende mein
Gesicht dem Licht zu.
"Was bin ich wirklich?" Acryl auf Holz 21 x 29 cm |